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Polen Warthe Marathon

Mai/Juni 2019

Da die Feiertage in diesem Jahr ungewöhnlich spät lagen, folgte daraus, dass der Warthemarathon erst Ende Mai/ Anfang Juni statt fand.
Wir kamen mit dem Anhängetransport am Mittwoch gegen 15 Uhr weg und konnten noch Patrik in Fürstenwalde vom Bahnhof abholen. Die Alternative im am Flughafen Tegel auf zu lesen, wollten wir uns wegen des Verkehrs nicht gönnen.
Ab Polen war die Autobahn gut fahrbar, so dass wir gegen 21 Uhr im Hotel Sarah in Kolo ankamen und dieses Mal sogar noch etwas zu essen bekamen.

Donnerstag ging es früh raus und auch einigermaßen früh aufs Wasser.
Dank einiger Regenfälle in den Wochen davor, war der Wasserstand mittelmäßig hoch (Pegel Slwask 2,92), so dass wir mit guter Strömung vorwärts kamen.
Der Oberlauf bis Konin ist noch keine Wasserstraße, so dass man normalerweise auf Sandbänke achten muss und man nie genau weiß, wie weit man eigentlich ist. Die Streckenlänge aus der Wassersportkarte stimmt jedenfalls nicht (86 km). Die GPS Geräte haben auf der Strecke bis Pyzdry schon zwischen 90 und 94 km gemessen. Diesmal nur 90, klar weniger Zickzack, da die Sandbänke unter uns lagen.
Ab Konin und der Einmündung des Kanals aus den Goplo- Seen beginnt dann die Wasserstraße Warthe, mit durchgehender Kilometrierung.
Bei über 20 Grad und strahlendem Sonnenschein war der Verbrauch an Wasser und Sonnencreme hoch.
Nach genau 9 Stunden traf das erste Boot ein, das zweite folgte kurz darauf.
Unser Obstbauer “Echo Pyzdry” war nur ein paar hundert Meter den Berg hoch. Ein schönes Quartier und vor allem ein unglaublich reichliches Essen.
Selbst Ruderer werden hier satt.

Am zweiten Tag ging es wieder früh aufs Wasser. Glücklicherweise heute bedeckter Himmel, allerdings wieder über 20 Grad. Konstanter, leichter Gegenwind erleichterte das Rudern nicht unbedingt, aber wir haben es hier schon viel schlimmer erlebt.
Nach der gestrigen Auenlandschaft, ging heute ein großer Teil der Strecke durch den Wald. Landschaftlich nicht spektakulär, aber schön und nach Meinung von Jochen ungemein beruhigend.
Das Ziel Posen taucht recht unvermittelt auf. Gerade ist man noch durch dichten Wald gerudert, mit nur wenigen Häusern ab und zu am Ufer, da geht es plötzlich 4-5 km die Posener Uferpromenade entlang und man legt am Steg des Ruderclubs an, nach 108 km.
Zur großen Freude des ersten Bootes war ein temporärer Biergarten direkt neben dem Steg aufgebaut. So konnte man sich die Wartezeit auf das zweite Boot verkürzen.
Unser Colour-Hostel war nur einen kurzen Fußmarsch entfernt. Der musste allerdings unterbrochen werden, da über Posen ein Unwetter mit Starkregen unterging. Gut das wir uns unter einer Brücke unterstellen konnten.
Wieder mal ein Posener Hostel, das in ein Miethaus eingebaut ist. Die Zimmer waren OK, Sanitär ging so, nichts besonderes. Das Hostel vom letzten Jahr war eher besser.
Dafür hatte der Landdienst das “Pancake”- Haus “Mannekin” ausgesucht. Auf jeden Fall eine gute Wahl. Wir bekamen schnell etwas zu essen, es war reichlich und gut und nicht allzu teuer. Kein stundenlanges Warten aufs Essen, wie im letzten Jahr in der Edelpizzeria.

Nach der Zivilisation ging es heute wieder mitten ins Nirgendwo. Schlagartig nach der Stadtdurchfahrt durch Posen führt die Warthe wieder mitten durch den Wald. Auf den ersten Kilometern sieht man kaum mal ein paar Häuser. Erst später kommen in 20 km Abstand ein paar kleine Orte. Fast alle  bieten Wasserwanderrastplätze. Vereinzelt sieht man mal ein paar Motorboote, die meisten liegen jedoch vertäut am Ufer, nur ein paar Angler sind mit Booten unterwegs. Viele Angler sitzen halb versteckt am Ufer und grüßen freundlich, wenn wir vorbei ziehen.
Unterwegs erwischt uns ein kurzer Schauer, der aber vorbei ist, sobald wir die Regenjacken ausgepackt haben. Ansonsten Sonne, viel Sonne. Der Wasserverbrauch in den Booten steigt extrem an.
Nach wieder 108 km legen wir am Fähranleger von Stary Zatom an. Wieder nur ein paar Hundert Meter vom Wasser liegt unser Agroturistica. 8 Betten, der 9 Ruderer muss auf die Matte. Wie immer ein überreichliches Abendessen, von dem aber nicht viel übrig bleibt. Der Kalorienverbrauch ist extrem hoch.
Am Abend wird noch auf Simones 10.000ten Ruderkilometern angestoßen. Es ist erst ihre 4. Rudersaison!

Der letzte Tag mit der 80 km Kurzstrecke wird endgültig zur Hitzeschlacht. Die Temperatur steigt auf 30 Grad und es ist wolkenlos. Der leichte Gegenwind wird eher als Kühlung, den als Behinderung angesehen.
Diese Strecke geht wieder weitgehend durch Aulandschaften, das Land wird flacher. Wir nähern uns der Oder, soweit wollen wir aber nicht.
30 km vor dem Schluss steht noch mal der Landdienst am Ufer und gibt Eis ins Boot.
Kurz vor dem Ende mündet von rechts die Netze ein. Über diesen Fluss und den anschließenden Bromberger Kana kann man  bis zu Weichsel rudern, aber vielleicht ein anderes Mal.
Am Ziel in Gorzow Wielkopolski können wir dieses Mal direkt vor dem Kanuklub auf einer Sandbank anlanden. Die gab es hier noch nie, vermutlich vom letzten Hochwasser angeschwemmt.
Wir verladen die Boote, geben Maria am Bahnhof ab und machen uns auf den Heimweg.
Notiz fürs nächste Mal: nicht die A12 fahren. Es staute ständig. Wir standen 1 Stunde hinter einem Unfall im Stau und auch danach ging es nicht vernünftig vorwärts.

390 km Ruderkilometer in 4 Tagen sind eine Schinderei. Ja stimmt schon, aber man macht es immer wieder. Vielleicht traut sich nächste Mal auch wieder die Jugend. Die jüngsten Teilnehmer waren 22 Jahre alt, die ältesten über 70.

 

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Warthe Startpunkt Kolo 2019 Nirina Cornelius Ruderboot auf der Warthe 2019 Pyzdry nach 90 km Rudern Warthemarathon 2019 Abendessen Pyzdry Warthemarathon 2019
Nirina vor Kloster in Pyzdry Warthemarathon 2019 Ruderboot Zweier auf dem Weg nach Posen Warthemarathon 2019 Zielbier in Posen Warthemarathon 2019 Ruderer unter der Bruecke in Posen Warthemarathon 2019
Cornelius in Posen Warthemarathon 2019
Marathonmannschaft auf der Warthe 2019 Abendessen Stary Zatom Warthemarathon 2019
Der Landdienst hat Eis besorgt Warthemarathon 2019
Sandbank in Gorzow Wielkopolski Ziel Warthemarathon 2019