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Hart van Holland 2023

Marathon- Regatta

Nach langer Winterpause stand über Ostern mit der „Hart van Holland“ die erste Langstreckenregatta der Rudersaison für den RCKST auf dem Programm. Voller Vorfreude und mit reichlich Gepäck brachen wir (Nirina, Florian, Paul, Felix und Valentin) am Gründonnerstag mit dem Auto Richtung Niederlande auf – allerdings ohne eigenes Boot. Da unsere Vereinskollegen zur gleichen Zeit auf der Osterwanderfahrt die Donau in Serbien unsicher machten, stand uns kein Bootsanhänger zur Verfügung. Doch dank unserer guten Wanderruder-Kontakte zu der befreundeten Rudervereinigung Pampus in Almere war dies kein Problem. Der RV Pampus ließ uns in seinem Vereinsheim Quartier beziehen und stellte uns für die Regatta einen seiner besten Doppelvierer zur Verfügung – vielen lieben Dank nochmal an dieser Stelle! 
Nachdem wir am späten Abend Almere erreichten und herzlich von Carolien vom RV Pampus begrüßt wurden, ging es früh ins Bett, um unsere Kräfte für das Proberudern und Sightseeing am nächsten Tag zu schonen. Am Karfreitag fuhren wir mit dem Bootsanhänger zum Regattaplatz ins 40 km entfernte Utrecht. Hier nutzten wir die Gelegenheit im feinsten holländischen Nieselregen das ausgeliehene Boot ausgiebig zu testen und diverse Feineinstellungen vorzunehmen. Die meiste Zeit nahm jedoch die Dekoration des Bootes in Anspruch. Ziel war es den Vierer in ein buntes Osternest zu verwandeln – was uns mithilfe einer Buchsbaumgirlande, Ostereiern und zahlreihen Kabelbindern auch recht gut gelang. Falls wir nicht das Rennen gewinnen sollten, wollten wir wenigstens den von der Regattaleitung ausgeschriebenen Preis für das „kreativste Boot“ mit nach Hause nehmen. Nach getaner Arbeit bummelten wir durch das schöne Utrecht und stärkten uns mit nahrhaften holländischen Delikatessen wie Frites und Frikandeln.  Abends wurde nach dem obligatorischen Nudelessen der Ablauf der Regatta und die Eigenheiten der Regattastrecke besprochen. Die 90 km lange Regattastrecke (davon 74 km Wertungsetappen) beginnt in Utrecht und führt die Teilnehmer über diverse kleinere und größere Kanäle bis kurz vor Amsterdam und anschließend wieder zurück nach Utrecht.
Nach einer sehr kurzen Nacht waren wir am Ostersamstag pünktlich um 7:00 Uhr zum Regattastart in Utrecht auf dem Wasser.  Noch fast im Halbschlaf ging es mit den anderen Booten zur ersten Schleuse. Unter den vielen Booten in der Schleuse fielen wir mit unserem bunten „Osternest“ und zwischenzeitlich aufgesetzten Hasenohren deutlich auf. Florian nutzte die Gelegenheit, um die Zuschauer und anderen Boote zu bestechen, indem er ihnen Schoko-Ostereier zuwarf. Mit der Ausfahrt aus der Schleuse begann die erste von vier Wertungsetappen. Auf den ersten Kilometern legten wir uns mächtig ins Zeug, um uns einen kleinen Vorsprung zu erfahren, doch auf dem schmalen Stadtkanal gestaltete sich das Überholen als äußerst schwierig. Wir konzentrierten uns daher lieber darauf, auf der kurvenreichen Strecke „Idealline“ zu fahren, um unsere Kräfte für die späteren Etappen zu schonen.  Die Strecke war mehr als abwechslungsreich und actionreich – so mussten wir einige Kilometer durch einen nur drei bis vier Meter breiten Kanal manövrieren, bis wir kurz darauf von der Rettungsbrigade über den Amsterdam-Rhein-Kanal eskortiert wurden. Immer wieder brüllte der Steuermann: „Achtung Brücke! Ruder lang und hinlegen!“.  Nach den ersten Kanalbrücken entwickelte sich jedoch eine gewisse Routine und man erschrak nicht mehr so heftig, wenn die Brücke nur wenige Zentimeter über dem eigenen Gesicht hinwegrauschte. Jedoch war jederzeit höchste Konzentration gefordert, da die Strecke mit Seilfähren und weiteren Schikanen gespickt war.
Nach einer halbstündigen Mittagspause ging es in der holländischen Frühlingssonne vorbei an Windmühlen und Hausbooten wieder Richtung Utrecht.  Erschöpft, aber glücklich erreichten wir nach einer Wertungszeit von 6:47 h die Ziellinie. Damit waren wir das neuntschnellste Boot von insgesamt 45 Zielbooten. In unserer Kategorie (Open, nicht Staffel) waren wir sogar das zweitschnellste Boot
Insgesamt sind wir daher zufrieden mit unserer sportlichen Leistung, sehen jedoch noch weiteres Steigerungspotential für die nächsten Marathon-Veranstaltungen.
Umso mehr hat es uns gefreut, dass wir den zweiten Platz für das „kreativste Boot“ gewinnen konnten. Nach der Siegerehrung gab es vom Veranstalter noch ein leckeres Buffet, bei dem wir uns zwischen Lasagne und Bier mit den anderen Teilnehmern über unsere Erlebnisse austauschen konnten. Wir kommen gerne wieder! 
 

Schleuse in Utrecht mit vielen Ruderbooten Hart van Holland 2023 Gruppenfoto Ruderer Hart van Holland 2023
Vierer auf der Vecht Hart van Hollan 2023
Unter der Brücke Hart van Hollan 2023
Schleuse Utrecht Hart van Holland 2023
Ruderboot als Osternest Hart van Holland 2023
Kanu Battle Hart van Holland 2023
Holländischen Bootsanhänger fahrfähig machen Hart van Holland 2023
Hart van Holland 2023 Ruderstrecke
Holländische Gruppenstärkung Hart van Holland 2023